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"33.325 - 483 - 1,5"

Die Bilanz der Spielzeit 18/19

Bochum, 19.07.2019
FOTO: Adam C. Glagla, Kurt Rade

Christuskirche in Zahlen: 69 Kulturveranstaltungen, 33.325 Besucher. Das sind die Eckdaten der jüngsten Spielzeit in der Christuskirche Bochum. Sie zeigen: Die Kirche der Kulturen am Platz des europäischen Versprechens ist eine Adresse im Kulturleben des Ruhrgebiets.

Das Konzept für eine Kirche der Kulturen haben wir 2005 entwickelt, die jüngsten Zahlen - sie beziehen sich auf das Kulturprogramm zwischen September 2018 und Juni 2019, gezählt wird nach verkauften Tickets - schreiben eine kontinuierliche Entwicklung fort: Erstmals wurde, und das deutlich, die Marke von 30.000 Besuchern übersprungen. Damit lag die Besucherzahl je Kulturveranstaltung bei 483 im Schnitt.

Diese Zahl wiederum ist für die Programmgestaltung entscheidend: Das Kulturprogramm der Christuskirche ist nicht - und soll es nicht sein - auf Auslastung angelegt. Es gab eine Reihe Konzerte, die sich - hier vor allem die Reihe „urban urtyp“ - sehr bewusst an ein deutlich kleineres Publikum gewandt haben. Zugleich ist die Christuskirche mit 854 Sitzplätzen größer als das Schauspielhaus. Räume dieser Größe brauchen, um zu wirken, mehrere Hundert Besucher je Abend. Die Zahl 483 zeigt: Der Schnitt stimmt.

Die Besucher kamen zu jeweils einem Drittel aus Bochum (38 %), dem Ruhrgebiet (32 %) sowie dem sonstigen NRW (17 %) plus einem nochmals größeren Radius einschl. Benelux (13 %). Der weitaus größte Teil dieser Besuche waren sog. Einmal-Besuche: Anders als klassische Kulturhäuser arbeiten wir ohne Abonnements, „Einmaligkeit“ gehört zum Konzept. Auf eben diese Weise ist die Christuskirche zu einem Faktor im Stadt- und Kulturmarketing geworden.

Zwei Zahlen lassen erstaunen, die eine: Es gibt nur 1,5 feste Stellen. Die andere: Es gab eine öffentliche Förderung in Höhe von 8 500 Euro durch die Stadt Bochum, das entspricht 0,25 Cent je Kulturbesuch. Die Umsatzsteuer, die wir entrichten, übersteigt die öffentliche Förderung mehrfach.

Gab es Highlights? Sicher, aber wie lässt sich Laibach mit Ute Lemper vergleichen? Brian Fallon mit Nils Landgren, Nathan Gray mit Julia Kadel? Die Christuskirche hat den Ruf, sie sei ein Raum für besondere Konzerte, genauer: ein Raum, der ein Konzert zu einem besonderen machen kann, weil er drei Qualitäten vereint:

_ die architektonische: Der Raum, 1956 von Dieter Oesterlen entworfen, zählt zu den bedeutendsten Sakralneubauten des 20. Jahrhunderts.
_ die gottesdienstliche: Die Christuskirche erfüllt (als eine von sehr wenigen Kirchen in Deutschland) alle Sicherheitsauflagen einer Versammlungsstätte, ist aber nach wie vor dem Gottesdienst gewidmet. Meist gestellte Frage: „Ist das eine richtige Kirche?“ Antwort: Ja.
_ die akustische: „Der Raum hat die Qualitäten eines Aufnahmestudios“, so lautete bereits das Ergebnis eines Akustikgutachtens aus 2009. Jüngstes Beispiel: Chorwerk Ruhr, einer der besten Chöre Deutschlands, hat jetzt seine neue CD in der Christuskirche eingesungen.

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