​Kulturveranstaltungen sind keine Superspreader-Ereignisse!

Kölner Szene protestiert gegen Corona-Maßnahmen

Köln, 16.10.2020

Prominente Unterstützung, etwa von Kabarettisten wie Jürgen Becker und Wilfried Schmickler erfährt ein Appell der freien Kulturszene in Köln, die gegen die Verschärfung viele Corona-Maßnahmen protestiert. Denn es macht die Durchführung letztlich auch von Jazzkonzerten immer schwieriger, führt immer mehr existenzbedrohliche Zustände herbei. Dabei sind bislang keine positiven Corona-Testergebnisse im Umfeld solcher meist kleiner Kulturveranstaltungen nachgewiesen. worden. Die Situation dürfte auch in anderen Städten von NRW nicht viel anders sei - dafür stellvertretend sei die Kölner Verlautbarung hier im Original-Wortlaut zitiert!

"Wertes Publikum, liebe Kolleg*innen, liebe Vertreter*innen der Presse.

Zunächst sagen wir deutlich: Wir unterstützen die Hygienemaßnahmen und leugnen nicht die Gefährlichkeit des Corona-Virus.

Seitdem Mitte März die ersten Maßnahmen zu dessen Eindämmung in Kraft getreten sind, tragen wir als freie Spielstätten mit Engagement, Ernsthaftigkeit und dem disziplinierten Verhalten unseres Publikums dazu bei, möglichen Infektionen in unseren Spielhäusern vorzubeugen – mit Erfolg: Nachdem was uns bekannt ist, hat es in Köln und auch in anderen Städten bislang keinen einzigen Hotspot gegeben, der auf ein Theater, Kino oder ein ähnliches Kultur-Event zurückzuführen ist. Das heißt:

Kulturveranstaltungen sind keine Superspreader-Ereignisse!

Deshalb halten wir die neuen, per Landeserlass verordneten Verschärfungen für Kulturveranstaltungen, für falsch. Wir sehen das Gebot der Verhältnismäßigkeit verletzt.

Die Maßnahmen sind für die freie Kulturszene, die wichtig für die Buntheit eines lebenswerten Kölns ist, massiv existenzbedrohend und zerstören nachhaltig jahrzehntelang aufgebaute Kulturarbeit in Köln!

Laut dem aktuellen Maßnahmenkatalog dürfen auch die kleinen Spielstätten und Bühnenanbieter nur noch maximal 20 Prozent der zugelassen Plätze mit Besuchern besetzen. Zudem muss zwischen den Sitzplätzen 1,5 Meter Abstand gehalten werden, obwohl eine lückenlose Rückverfolgung gewährleistet ist. Die Folge: Die Aufrechterhaltung eines Spielbetriebes ist wegen der geringen Einnahmen durch Eintrittsgelder nicht mehr möglich. Das wirtschaftliche Desaster der Bühnen, die sich schon immer am Existenzminimum bewegen, ist damit besiegelt.

Mit diesen neuen Maßnahmen für den Kulturbereich, die aufgrund der Überschreitung eines willkürlich festgelegten Grenzwertes (Inzidenzzahl 35) angeordnet worden sind, können wir nicht (über)leben. Es fehlen Plausibilität und Transparenz.

Wir erwarten von Politik und Verwaltung unverzüglich eine gewissenhafte Überprüfung dieser Anordnungen und eine Rücknahme der inakzeptablen Punkte, damit Kultur und die damit verbundene Arbeit in Köln eine Zukunft haben."

Link zur Quelle

https://tapferimnirgendwo.com/2020/10/13/aktuelle-koelner-corona-schutzmassnahmen-bringen-freie-kulturszene-zum-absturz/?fbclid=IwAR21DbkzIjI1nT2IfGxWEKgvhHYpxbl2mZTPVP6uJ7kVnivrL1GeBf7-d6U

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