"Wie ein Tanz auf dem Vulkan" Christine Corvisier & CC5

Dortmund, 31.3.2012 | Seit Tagen freute ich mich schon auf diese junge französische Saxophonistin. Der Club im domicil war gefüllt mit musikhungrigen Menschen und die Stimmung war gut. Schon bei der Ankündigung durch Horst Ziemann vom domicil brach großer Applaus aus.

Ihr kraftvoller und dynamischer Ton zog uns schnell in ihren Bann und hinter dem Tenor stand eine kleine aber in den Augen und Ohren des Publikums immer größer werdende Jazzerin. Christine Corvisier, eine junge, aus Nizza stammende Saxofonistin, mit Umwegen über Amsterdam und New York irgendwann in Köln angekommen und die bereits 2006 ihr Quintet CC5 gegründete.

Die Gruppe, gut aufeinander abgestimmt, spielte ihre modernen, progressiven Eigenkompositionen unglaublich homogen. Die Musiker hörten einander genau zu, agierten und reagierten schnell und strotzten vor Spielfreude.

Martin Schulte der unauffällige Gitarrist trieb durch kluge akzentuierte, auf den Punkt gespielte Soli, Stück für Stück nach oben und tänzelte genüsslich auf deren Spitzen um sie dann am Höhepunkt gekonnt aufzulösen.

Sebastian Gahler am Piano,  füllte mit seinen farbenreichen Akkorden den Raum aus. Ein erfahrener fassettenreicher Spieler, der die Kompositionen von Christine Corvisier  gekonnt umsetzte.Am Bass David Andres, machte das, was des Bassisten Aufgabe ist. Er trieb die Band, spielte unglaublich konzentriert, achtete auf jede Nuance der anderen Spieler und reagierte sofort.

Fabian Arends, ein junger Bursche von 22 Jahren, sensibel am Schlagzeug und ein Virtuose auf den Becken, setzte genau die Akzente, die die Soli seiner Mitspieler beim erklimmen der Tonberge benötigten und trug sie mit nach oben.  Es war ein Ohrenschmaus.

Christine Corvisier, wie ein Tanz auf den Vulkan stieg sie im richtigen Moment in die Stücke ein und riss die Musiker mit sich. Dabei sah man ihr an, wieviel Spaß sie dabei hatte, denn sie lachte, trieb, drückte und setzte mit exzellenten Soli ihre Marken. 

Vor allem im letzten Stück vor den Zugaben (Common Passion), eine Komposition von Christine Corvisier zeigten alle noch einmal ihr Können. Was für eine Spielfreude und Spaß an der Musik. Das Publikum forderte vehement die Zugaben und ließ die Band erst nach drei Zugaben gehen.

Text & Fotos: kr