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Abenteuer und Forschung

Preview 14. Acht Brücken Festival

Köln, 09.03.2024
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

Das mittlerweile traditionelle Festival für Neue Musik bzw. klassische Gegenwartsmusik fungiert in diesem Jahr unter dem Rahmenmotto „Feine Unterschiede“ vom 4. bis 12. Mai 2024. Das Spektrum ist sehr facettenreich und reich an „Feinen Unterschieden“, mit Nuancen und Zwischentönen, die nicht nur zugelassen, sondern vielmehr in den Mittelpunkt gestellt werden. Das Festival reicht von Kurzkonzerten in der Philharmonie über Filmmusik im Freihafenkino bis zur musikalischen Führung zu Farbklängen und Waldaromen im Königsforst.

Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie sowie Gesamtleiter und Geschäftsführer der ACHTBRÜCKEN GmbH, wies im Pressegespräch auf insgesamt neun Festivaltage mit 18 Uraufführungen hin. 30 Veranstaltungen widmen sich neuer Musik und Musik anderer Kulturen, in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem östlichen Mittelmeerraum und Indien. Feine Unterschiede gebe es in Tonhöhen und Tonsystemen, Virtuosität und Musiktraditionen und natürlich in den Biografien der Menschen auf, hinter und vor den Bühnen, so Langevoort. Die Konzerte finden in der Kölner Philharmonie und elf weiteren Spielstätten in Köln statt, darunter erstmals St. Maria im Kapitol, St. Ursula und die Wolkenburg. In der Zentralbibliothek läuft die Installation „im Wald“ zu Enno Poppes Werk “Wald“ für vier Streichquartette. Der 54-Jährige Enno Poppe ist Spezialist für das Thema Mikrotonalität und Meister der ganz feinen Unterschiede – und in diesem Jahr Porträtkomponist.

Es ist eine Forschung! Es ist ein Abenteuer!

Dr. Andrea Firmenich, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW in Düsseldorf, betonte beim Pressegespräch, dass die Kunststiftung dem Komponisten Poppe schon länger zur Seite stehe. Dabei gehe es nicht nur um die finanzielle, sondern auch um eine immaterielle Unterstützung mit der Begleitung des künstlerischen Schaffens und ermutigen zu Neuem. Mit jedem neuen Werk gehe Poppe neue Stile an und erfinde sich und seine Musik immer wieder neu, so Firmenich. „Poppe scheint es wichtig, das Publikum mitzunehmen und in Kontakt zu treten. Seine Musik muss man sich erarbeiten.“ Er komme als Komponist vom Klavier und hatte da seine Oktaven, erzählte Enno Poppe. Das habe ihn irgendwann gelangweilt und er habe schließlich die Mikrotonalität für sich entdeckt. Dies sei ein riesiger Bereich: „Es ist eine Forschung! Es ist ein Abenteuer und das Ende ist dabei noch nicht abzusehen!“. Er sei daran interessiert, dass jedes Stück sich vom anderen unterscheide und er erarbeite eigentlich keine Musik für die Konserve, sondern lieber mit Menschen. Die Projektion „Wald“ wurde während der Corona Zeit aufgeführt, dabei waren die Musiker drei Meter voneinander entfernt. Das habe eine ungeheure Transparenz ergeben, so Poppe, und wurde als Film aufgenommen. Dieser ist als Installation in der Zentralbibliothek Köln zu sehen und erleben, denn man kann sich im Stück bewegen und dabei entweder die Summe der Streicher oder auch den einzelnen Musiker fokussieren.

Enno Poppe wirkt zudem bei Abschlusskonzert am 12. Mai in der Kölner Philharmonie,  das unter dem Titel „Musik der Zeit – Blut“ live gesendet werde, so Matthias Kremin, Programmchef von WDR 3/5. Es finde zusammen mit dem WDR Sinfonieorchester statt. Wie in den vergangenen Jahren auch, öffne der WDR die Türen zum Kölner Funkhaus für Veranstaltungen des Festivals und überträge zahlreiche Konzerte aus der ganzen Stadt auf WDR 3, betonte Kremin. Dabei sei die ganze stilistische Vielfalt und Diversität des Festivals zu erleben.

Freihafen und Late Night Lunch

Zum Start findet am 4. Mai beim ACHT BRÜCKEN Freihafen ein Tag mit „Musik von heute“ bei freiem Eintritt in der Kölner Philharmonie und im WDR Funkhaus am Wallrafplatz statt. Zusätzlich zu diesen kostenlosen Konzerten und einem „PhilharmonieLunch Late Night“ gibt es zahlreiche Kurzkonzerte ohne Pause mit einer Dauer von etwa einer Stunde, die zum Kennenlernen einladen. „Neu bei ACHT BRÜCKEN 2024 ist die Preisgestaltung, so Louwrens Langevoort. Das Publikum entscheidet, wie viel es für jedes Konzert bezahlen kann. Ausgehend vom empfohlenen Normalpreis gibt es die Kategorien „Schnuppern“ für diejenigen, die sich aufgrund der Kosten scheuen, Neues auszuprobieren, „Dabeisein“ für Menschen, die weniger Geld für Konzerte ausgeben können, „Unterstützen“ für Publikum, das das Festival unterstützen möchte und sich Kultur leisten kann, und „Brückenbauen“ für diejenigen, die sich mit Menschen solidarisch zeigen, die gerade knapper bei Kasse sind. Vier Wahlpreise gibt es auch bei dem bewährten Festivalpass für bis zu 17 Festivalkonzerte: https://www.achtbruecken.de/de/festivalpass.

ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln wird ermöglicht dank der Unterstützung durch die Stadt Köln, die Kunststiftung NRW, die Kulturstiftung des Bundes, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Kuratorium KölnMusik e.V., die Ernst-von-Siemens Musikstiftung, den Westdeutschen Rundfunk und viele weitere Förderer, Sponsoren und Partner.

Infos zum Program: https://www.achtbruecken.de/de/

 

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